Überwachungssystem mit integrierter Messsensorik für radioaktiv belastete Eisen- und Nichteisenschrotte (MerEN)
- Ansprechperson:
- Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ausgangslage
Radioaktive Strahlenquellen werden für unterschiedliche Zwecke in der Industrie, der Medizin, beim Militär und in der Forschung eingesetzt. Die damit verbundenen Risiken sind bekannt. Bei sachgemäßer und verantwortungsvoller Handhabung kommt es daher nur selten zu Unfällen und gar Verlusten dieser Quellen.
Da Strahlenquellen jedoch mitunter preisgegeben, verlegt, ohne Genehmigung weitergegeben werden oder verloren gehen (sogenannte „Orphan-Strahler), stellen sie ein Risiko dar. Die Strahlenquellen können von Unbeteiligten, die sie als solche nicht erkennen und sich des Gesundheitsrisikos nicht bewusst sind, aufgefunden und unsachgemäß benutzt werden. Regelmäßig werden radioaktive Quellen auf Schrottplätzen und in Einrichtungen der Metallverarbeitung gefunden und stellen eine Gefahr für die sich dort bewegenden Personen und die Umwelt dar. Vor dem Hintergrund des weltweiten Imports und Exports von Eisen- und Nichteisenschrotten kommt der radiologischen Überwachung dieser Materialien daher eine immer größere Bedeutung zu.
Ziel des Forschungsprojektes
Im Rahmen des Forschungsprojektes MerEN soll ein Überwachungssystem mit integrierter Messsensorik für radioaktiv belastete Eisen- und Nichteisenschrotte entwickelt werden. Hierfür soll erstmals direkt in einem Shredder aktiv überwacht und gemessen werden. Darüber hinaus wird die Übertragbarkeit des Systems auf eine Schere und eine Presse angestrebt. Die Betreiber der Schrott- und Metallplätze erhalten somit die Möglichkeit, radioaktiv belastetes Material frühzeitig zu detektieren – bevor eine mögliche Strahlenquelle zerkleinert und im Falle eines Shredders unter nicht strahlendes Material gemischt wird. Nach abgesicherter Detektion einer Strahlenquelle erhält der Anwender eine Anweisung zum weiteren Vorgehen, dieses führt letztendlich zu einer Steigerung der Produktreinheit und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes von Personen sowie des Umweltschutzes.
In dem 3-jährigen BMBF geförderten Forschungsprojekt arbeiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 2 wissenschaftliche Mitarbeiter innerhalb der Professur „Technologie und Management des Rückbaus kerntechnischer Anlagen“ unter der Leitung von Professor Sascha Gentes am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb.