Forschung trifft Praxis am KIT: Innovative Partnerschaft zur Dienstleistungseinheit FM
n den vergangenen vier Jahren ist im Rahmen eines angewandten Forschungsprojekt in Kooperation mit der Dienstleistungseinheit Facility Management des KIT unter Leitung von Herrn Reinhard Subbert ein Prozess entwickelt worden, der die Wahrnehmung der gebäudebezogenen Betreiberpflichten im Gebäudemanagement des KIT sicherstellt und dokumentiert.
Das besondere an diesem innovativen Ansatz ist, das entsprechend dem ersten Punkt der Dreifaltigkeit des Facility Management „people, place, process“ (ISO 41011, 2018) die Menschen in den Vordergrund gestellt werden, die an den Anlagen und Gebäuden für die Einhaltung der Betreiberpflichten sorgen. Der Evaulationsprozess zur Wahrnehmung der Betreiberpflichten ist deswegen nicht nur als „TÜV“ zu verstehen, sondern vorrangig als „Führerschein“ mit dem die operativen Kräfte im Rahmen der Selbstkontrolle befähigt und geschult werden, Erfüllungsmängel direkt zu erkennen und ihre Arbeitsabläufe daraufhin anzupassen. Mit Hilfe dieses bewusst einfachen – aber entscheidenden – Ansatzes wird die Orientierung an Betreiberpflichten direkt auf operativer Ebene kulturell verankert. Der Prozess wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie validiert.
Der dargestellte Prozess ist definitiv digitalisierbar und wird in großem Maße von der fortschreitenden Vernetzung der Gebäude profitieren. Mit Integration der Wartungs- und Prüflisten sowie den Erledigungsmeldungen darauf, lässt sich eine voll automatisierte Auswertung – sogar mit direktem Liegenschaftsbezug – generieren. Zusätzlich sind weitergehende Auswertungen, z.B. in punkto Termineinhaltung möglich.
Für die Zukunft empfiehlt es sich die Digitalisierung in einer CAFM-Umgebung umzusetzen. Entsprechend eines modellbasierten BIM-Ansatzes sollten die immobilienbezogenen Betreiberpflichten als Information bei den einzelnen Bauteilen hinterlegt werden. Der Abfrage- und Auswertungsmechanismus müsste dementsprechend angebunden werden. Das Wertschöpfungspotenzial für dieses Geschäftsmodell ist nicht zu verachten, bedenkt man die Worte von Bill Gates: „Die Software-Welt ist ein „The winner takes it all“-Geschäft“. (Mansholt, 2019)
Wir freuen uns der Forschungsaufträge, die da kommen...