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Im Rahmen des Mastermoduls „Real Estate Management“ am Institut für Facility Management wurde am Dienstag den 01.Februar 2018 das im Oktober 2017 neu eröffnete Shopping Center „LOOM“ in Bielefeld besichtig. Das Einkaufszentrum wurde durch Herrn Lentzler, Managing Director for Architecture & Construction bei der ECE, vorgestellt. Einprägsam wurden die Schwierigkeiten während der Projektentwicklung erörtert sowie verschiedene Konzepte und Anforderungen eines Einkaufszentrums vermittelt. In der abschließenden Führung wurden die Erkentnisse vor- und hinter den Kulissen von Herrn Latz, dem Center Manager des „LOOM“, visualisiert.
Der Standort des Einkaufszentrums ist nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt und befindet sich in einem sehr eng bebauten Viertel. Die Schwierigkeit während der Bauphase bestand darin, sich mit dem Platzverhältnissen zu arrangieren. Da nur eine Baustellenzufahrt genutzt werden konnte, war die logistische Planung ein Vielfaches aufwendiger. Die Bestandsgebäude, ein ehemaliger „Kaufhof“ und eine Einkaufspassage, wurden teilweise vollständig abgerissen und neu aufgebaut. Durch die dichte Bebauung war ein erhöhter Kommunikationsaufwand mit den Anliegern notwendig, was zu einer großen Anzahl an Gesprächen und Vertragsverhandlungen führte, um das Einkaufzentrum letztendlich zu realisieren.
Platzbedingt ist das Einkaufszentrum untypischer Weise auf vier anstatt auf 3 Verkaufsebenen aufgeteilt. Durch direkte Verbindungen der einzelnen Verkaufsebenen wird für eine gleichmäßige Verteilung der Besucherfrequenzen gesorgt. Für schnelle Mobilität innerhalb des Centers sorgt der sogenannte „LOOM Express“, die längste Rolltreppe in Ostwestfalen, die Besucher direkt vom Erdgeschoss in das zweite Obergeschoss transportiert.
Die Stadt Bielefeld ist in der Vergangenheit bekannt gewesen für ihre Leinen Industrie. Damit sich das neue Einkaufzentrum in das Stadtbild integriert und sich die Menschen mit dem Einkaufszentrum identifizieren, wurde das Thema an verschieden Stellen aufgegriffen. So zum Beispiel gibt alleine der Name des Einkaufszentrums eine Verbindung zur Geschichte der Stadt: Das Wort „Loom“ bedeutet aus dem Englischen übersetzt „Webstuhl“. Auch in der innenarchitektonischen Gestaltung wurde das Motiv der Leinenstadt oft aufgegriffen und zur Konzeptentwicklung genutzt.
Eine klassische geradlinige Struktur eines Einkaufszentrums, ist im „LOOM“ nicht auffindbar. Verkehrswege nehmen geschwungene Formen an, um den Verkaufsraum optimal auszunutzen. Mit Sitzgelegenheiten, die an das eigene Wohnzimmer erinnern sollen, verfolgt das „LOOM“ das Konzept der Behaglichkeit und des Wohlfühlens. Je Wohler sich die Besucher fühlen, desto öfter werden sie wiederkommen.
Ein besonderer Dank geht an die ECE, sowie Herrn Lentzler und Herrn Latz, für die spannenden Vorträge und die aufgewandte Zeit, um unsere Fragen ausführlich zu klären. Die Möglichkeit, Aspekte eines einzigartigen Shopping Cneters zu sehen, die den üblichen alltäglichen Besuchern verwehrt sind, hat sich als sehr Aufschlussreich erwiesen.