Intelligentes sicherndes Lokalisierungssystem für die Rettung und Bergung von Verschütteten (I-LOV)

Projekt AP1: Bedarfsanalyse und anwendungsorientierte Schadensszenarien

Motivation

Nach einem Gebäudeeinsturz verschütteten Personen müssen Helfer unter großer persönlicher Gefahr die Opfer aus den Trümmern befreien. Die Retter benötigen in dem komplexen Umfeld geeignete Hilfsmittel, die sie bei der Ortung und Rettung der Verschütteten und bei der Sicherung der Trümmerstrukturen zuverlässig unterstützen. Die Hilfsmittel müssen praxistauglich sein und in unterschiedlichsten Situationen sicher ihre Funktion erfüllen.

Projektbeschreibung und Ziele

Mögliche Schadensformen, Trümmerstrukturen und Umgebungsbedingungen werden – basierend auf der Auswertung von Schadensereignissen – in Form verschiedener Szenarien definiert. Entsprechende Versuchsaufbauten werden auf Freigeländen und nach Möglichkeit auf Abbruchgeländen realisiert, um darin die Erprobungen der Demonstrationsgeräte aus dem I-LOV Projekt unter realistischen Bedingungen durchzuführen. Das Zusammenspiel aller Komponenten soll danach mittels wirklichkeitsnaher Einsatzübungen mit Personal der Endnutzer erprobt werden.

Innovationen und Anwendungen

Durch Zusammenarbeit von Forschung, Anwendern und Herstellern werden Nutzerbedarf und Praxistauglichkeit frühzeitig berücksichtigt, um so in den einzelnen Teilprojekten marktfähiger Ortungstechnik zu realisieren. Somit bietet das Teilprojekt die Grundlage für die Arbeiten der weiteren Teilprojekte.

i-lov AP1
Rettungsarbeiten in Bremen, 2000, Foto: Markus

 

Anwendungsorientierte Schadensszenarien und Erprobungsumgebungen werden den weiteren I-LOV Projekten zur Verfügung gestellt, damit diese bedarfsorientierte und praxisgerechte Lösungen erarbeiten können.

Teilprojektpartner

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Bonn (www.thw.de)
Universität Karlsruhe, Institut für Technologie und Management im Baubetrieb
Berufsfeuerwehr der Stadt Dortmund
Bundeskriminalamt, Wiesbaden (www.bka.de)
Fachhochschule Köln, Institut für Anlagen und Verfahrenstechnik (www.fh-koeln.de)

Teilprojektleitung

, Universität Karlsruhe (TH)

Projekt AP 7: Überwachung und Sicherung von Bauteilen Vermessung und Überwachung von Trümmerstruktur

Motivation

Durch äußere Einflüsse und die Rettungsmaßnahmen selbst ändert sich das statische System der Trümmerstruktur laufend. Hierbei kann es zu weiterem Versagen des Restsystems kommen, so dass Helfer und die zu rettenden Personen verletzt werden können. Veränderungen in der Trümmerstruktur können z.B. das langsame Absacken von Elementen, das Ausbeulen von Wänden, Neigungsänderungen oder plötzliches Versagen unter Lastzunahme sein. Wenn kontinuierliche Messungen an gefährdeten Bauteilen durchgeführt werden, kann man gefährliche Bewegungen rechtzeitig erkennen, Helfer warnen und weitere Stabilisierungsmaßnahmen durchführen.

Projektbeschreibung und Ziele

Ziel ist es, ein System bereitzustellen, mit dem sich Verformungen oder Lageänderungen oder andere Messgrößen in Trümmerstrukturen ermitteln lassen. Das System soll den Anwender bei der Interpretation der Daten und der Bewertung der Gefährdungslage unterstützen. Es muss praxistauglich, zuverlässig und kostengünstig sein.
Hierfür sollen Messverfahren ausgewählt und weiterentwickelt werden, zu erwartende Situationen klassifiziert werden und ein Verfahren zu deren quantitativen Bewertung erarbeitet werden. Die Erprobung der Verfahren an nachgestellten Einsturzsituationen sowie an Abbruchgebäuden schließt sich an.

Innovationen und Anwendungen

Nicht eine umfassende Vermessung von Trümmerstrukturen steht im Vordergrund, sondern ein praxistaugliches System, das Messung und Interpretation der Situation gleichermaßen unterstützt, um einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit an der Einsatzstelle zu liefern. Dabei muss der Mensch im Mittelpunkt stehen.

i-lov AP7
Vermessung von Trümmerstrukturen in Bad Reichenhall, 2006,
Foto: Wellenhofer.

Ein System zur Überwachung von Trümmerstrukturen und zur Unterstützung der Lagebeurteilung wird benötigt, um die Sicherheit von Helfern und zu rettenden Personen zu verbessern.

Teilprojektpartner

BOS GmbH & Co KG, Berlin (www.bos-berlin.de)
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Bonn (www.thw.de)
Universität Karlsruhe, Institut für Technologie und Management im Baubetrieb
Berufsfeuerwehr der Stadt Dortmund (http://dev.feuerwehr.dortmund.de)

Teilprojektleitung

, Universität Karlsruhe (TH)